Heute gehen wir nicht zum Italiener, Chinesen, Griechen oder Spanier, sondern zum Saarländer essen. „Typisch Saarländisch" lesen wir da auf der Speisekarte und finden u.a. Hoorische, Gefillde, Lyoner am Spieß, Saarländische Kartoffelsuppe oder „Daarler Duett" (Wurst- und Rindfleischsalat). Die Fahrt zur Tabaksmühle, einem idyllisch am Verteilerkreisel nach St. Arnual und zu den Winterbergkliniken gelegenen Areal, lohnt sich für jeden, der gut essen und von einem gut geschulten freundlichen Personal bedient werden möchte. Neben den saarländischen Spezialitäten werden auch international bekannte Speisen und Getränke gereicht.
Vor einem kleinen Weiher, dem Tabaksweiher errichtet, besteht die „Mühle" seit 1831. Bis zum Jahr 1860 diente sie der Herstellung von Schnupftabak. Das war zu dieser Zeit ein bedeutsames Handwerk und im Saarland ganz besonders gefragt. Den saarländischen Bergleuten war es nämlich aus Sicherheitsgründen streng untersagt, unter Tage Feuer anzuzünden und zu rauchen. Also befriedigten sie während der Arbeit ihr Bedürfnis nach Nikotin, indem sie Tabak schnupften oder kauten. (Als Kautabak war der „St. Wendeler Rolles" beliebt).
Nach dem ersten Weltkrieg wurde die Tabaksmühle zur Ausflugsgaststätte umgestaltet. Im Jahr 1998 ging sie in den Besitz der Familie Sehn über, welche die Mühle an Thomas Bruch verpachtet hat. Die seit 1702 bestehende Brauerei Bruch ist die einzige noch bestehende Saarbrücker Privatbrauerei. Sie betreibt auch die bekannte Braugaststätte „Zum Stiefel" am St. Johanner Markt in der Saarbrücker Innenstadt. Beliebteste Biersorte des Hauses ist das Bruch-Zwickel, ein naturtrübes, kalorienarmes Bier mit 3,8 % Alkoholgehalt.
Homepage Historische Tabaksmühle: http://www.tabaksmuehle.de/
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Fotos: Florian Russi