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Saarbrücken

Die 99 besonderen Seiten der Stadt

Rita Dadder und Florian Russi

Saarbrücken, Landeshauptstadt des Saarlandes und unmittelbar an der deutsch-französischen Grenze gelegen, ist eine Stadt mit vielen Reizen. Es hat eine lange und wechselvolle Geschichte. Von Goethe wurde es besucht und beschrieben und von Kaiser Barbarossa teilweise zerstört. Heute ist Saarbrücken eine moderne Metropole mit Universität, Museen und vielfältiger Kultur. Hier lebt man nach der Devise: »Wir wissen, was gut ist«, ist gastfreundlich und lässt sich gerne »entdecken«.


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Berndt Seite

Der Traum des Mauerseglers

Berndt Seites Gedichte schätzen die Kraft des Moments. Sie tauchen in ihn ein, entdecken Höhen und Abgründe und legen dabei Vers für Vers frei, wie wir durch das Leben gehen, wer wir sein wollen und wer wir – manchmal wider Willen – dabei werden.

Es sind Gedichte, die träumen, schimpfen und scherzen, sie führen uns von leisen Beobachtungen hin zu den ersten Fragen, die damit ringen, womöglich zu den letzten zu gehören.

Klosterruine Wörschweiler

Klosterruine Wörschweiler

Herbert Kihm

Die  Ruine der Abteianlage befinden sich auf dem Marienberg, hoch über dem Bliestal zwischen Blieskastel-Bierbach, Einöd, einem Ortsteil Homburgs und Schwarzenacker,  das wiederum ein Ortsteil von Einöd ist.

Die Gründung des Klosters geht auf den Grafen Friedrich von Saarwerden und seine Gattin Gertrud zurück. 1131 erfolgte die Weihe durch Kardinallegat Matthäus von Albano zu Rom und der Einzug von Mönchen des Benediktinerordens. Wörschweiler wurde ein Priorat der Abtei Hornbach (s. auch Artikel über den Hl. Pirminius).

Graf Ludwig der Ältere und Graf Ludwig der Jüngere wandelten das Kloster später in ein Zisterzienserkloster um, dessen Mönche am 21. März 1171 Frater Cobertus zum 1. Abt wählten, das Priorat wurde somit zu einer Abtei.

Ludwig der Jüngere fand 1177 hier seine letzte Ruhestätte, wobei der Weg der sterblichen Überreste dorthin uns heute recht makaber erscheint. Ludwig unterstützte Friedrich Barbarossa in dem Kampf gegen die Langobarden und fiel bei Legnano in Italien. Um die Mitführung der Leiche zu ermöglichen, wurde eine im Mittelalter nicht seltene Methode angewandt. Der Körper des Toten wurde zerschnitten, in einem Kessel gekocht bis sich das Fleisch von den Knochen löste. Das Fleisch wurde an Ort und Stelle beigesetzt, die Gebeine wurden dann in einen Bleisarg eingeschlossen und gelangten so nach rund einem Jahr auf den Marienberg in die Klosterkirche.

Die Errichtung der Kirche, die der allerseligsten Jungfrau Maria geweiht war, fällt in die Zeit zwischen 1171 bis 1235. Dabei handelte es sich um einen  dreischiffigen, gewölbten Bau aus Sandstein.

Dem Baustil des Ordens entsprechend, wurde der Chor  der Basilika mit einem geraden Abschluss vom Schiff getrennt. Die Kirche besaß ein Querhaus mit je zwei Seitenkapellen. Das Innere war gekennzeichnet von drei Jochen im gebundenen System mit spitzbogigen Rippengewölben auf kurzen Wandsäulen sowie einem Gratgewölbe in den Seitenschiffen.

Was die Außenanlage angeht, so stand in der Nähe der Klosterpforte das sogenannte Xenodochium (Hospital) mit seinem Gastflügel, der jedem Fremdling kostenfreie Herberge und Verpflegung bot.

Dieser Blütezeit der Abtei folgte ein langsamer aber kontinuierlicher Niedergang in den nächsten Jahrhunderten. 1558 wurde im Gefolge der Reformation durch den Herzog von Zweibrücken mit dem Tod des letzten Abtes, Nikolaus, und der Verhaftung der letzten beiden Mönche das Kloster aufgelöst.

In der Folgezeit wurden die weitgehend leerstehenden Klostergüter von einem weltlichen Klosterschaffner verwaltet. 1614 wurde die gesamte Klosteranlage ein Raub der Flammen.

Die  heutige Ruinenanlage lässt noch heute ihre  ehemalige Größe und Bedeutung vermuten. Bemerkenswert sind die zahlreichen erhaltenen Grabplatten, so unter anderem die von Agnes, Gräfin von Zweibrücken, geb. von Vaudemont oder von Heinrich von Zweibrücken,  † 17.03.1305, Domprobst der Kathedrale von Trier.

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Textquellen: wikipedia, Heimatbuch des Kreises St.Ingbert, St.Ingbert, 1954
Fotos: By Johannes Simon [Public domain], via Wikimedia Commons

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